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Klimabilanz 2020: Gebäudesektor verfehlt Klimaschutzziele

Um zwei Millionen Tonnen CO2-Äquivalent hat der Gebäudesektor seine Ziel bei der Klimabilanz 2020 verfehlt. „Eine Erhöhung der Sanierungsrate ist dringend notwendig“, fordert deshalb Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG). Dazu müssten Gebäude, die jetzt modernisiert würden, kompatibel mit dem Klimazielen 2050 sein. Das bringe nicht nur Vorteile für den Klimaschutz, sondern fördere auch Gesundheit und Komfort der Bewohner- und NutzerInnen. Er bedauert, dass Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der Präsentation der Zahlen keine konkrete Vorschläge zum Gebäudesektor gemacht hat. Für die anderen Sektoren dagegen habe sie CO2-Reduktionsmaßnahmen umrissen.

Klimabilanz 2020: Ziel wäre ohne Pandemie verfehlt worden 

Laut den Emissionsdaten des Umweltbundesamtes (UBA) wurden im vergangenen Jahr 739 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – 70 Millionen Tonnen beziehungsweise 8,7 Prozent weniger als 2019. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen in Deutschland um 40,8 Prozent. Bei der Minderung im Jahr 2020 handelt es sich um den größten jährlichen Rückgang seit 1990. Die verfügbaren Daten zeigen jedoch, dass gut ein Drittel der Minderungen vor allem im Verkehrs- und Energiebereich auf die Folgen der Bekämpfung der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. „Ohne die Corona-Lockdowns mit den Einschränkungen bei Produktion und Mobilität hätte Deutschland sein Klimaziel für 2020 verfehlt“, stellt UBA-Präsident Dirk Messner klar. Er erwartet, dass die Emissionen wieder steigen werden, wenn die Wirtschaft anspringt. Das gelte besonders für den Verkehrssektor, der sich nicht auf den vergleichsweise guten Zahlen ausruhen könne.

Das Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der gesamten Treibhausgasemissionen nach Sektoren von 1990 bis 2020.

BMU

Das Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der gesamten Treibhausgasemissionen nach Sektoren von 1990 bis 2020.

Zwar wurden auch im Gebäudesektor 2,8 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen. Mit 120 Millionen CO2 -Äquivalenten lag er aber über der im Klimaschutzgesetz festgelegten Menge von 118 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Ein neu eingerichteter Expertenrat wird die Daten nun prüfen und sie bis 15. April 2021 bewerten. Danach hat das Bundesbauministerium laut Öko-Zentrum NRW drei Monate Zeit, ein Sofortprogramm mit Vorschlägen für weitere Reduktionsmaßnahmen im Gebäudesektor vorzulegen. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie werde einen Beitrag leisten müssen. Über die Vorschläge der beiden Ministerien berät das Klimakabinett im Juni. Für Verbandschef Hinrichs steht fest, dass  der Gebäudesektor die Ziele ohne größere Anstrengungen für energieeffiziente Gebäudehüllen weiter verfehlen wird. Quelle: BuVEG / BMU / Öko-Zentrum NRW / jb

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