Im Internet offerieren zahlreiche Aussteller, wie Stadtwerke, Architekten, Ingenieure, Techniker, Handwerker und Abrechnungsfirmen, Plattformen mit Eingabemasken, mit deren Hilfe Energieausweis-Interessenten die notwendige Daten zur Erstellung von Verbrauchsausweisen selbst übermitteln können. Ein Drittel der Anbieter von Online-Energieausweisen bietet dazu im Internet ungültige Dokumente feil - so das aktuelle Ergebnis eines Checks von 88 Plattformen durch die Verbraucherzentrale NRW.
Erster Testlauf: Nur ein Musterschüler
Und das, obwohl die Aussteller nach einem ersten verpatzten Test im Frühjahr 2008 von den Verbraucherschützern aufgefordert worden waren, die mangelhafte Erfassung wichtiger Merkmale nachzubessern (GEB berichtete). Der erste Check von Eingabemasken und Datenblättern bei 97 Online-Anbietern hatte durchweg ein „mangelhaft“ erbracht: Nur ein Aussteller hatte sich durch die Abfrage aller 14 Pflichtdaten als Musterschüler erwiesen. 40% hatten die für die Ermittlung des Energiekennwerts wichtigen Faktoren wie Kellerbeheizung und Leerstände außen vor gelassen. Und bei 20% der untersuchten Online-Angebote musste der Besteller keine Angaben über die Warmwasserversorgung des Gebäudes machen.
Zweiter Testlauf: Noch mehr als 80% mangelhaft
In Oktober hat die Verbraucherzentrale NRW die Verbrauchsausweise via Internet erneut auf die Probe gestellt: 88 der insgesamt 97 Portale aus der ersten Stichprobe boten weiterhin Energieausweise im Internet an. Doch ihre Hausaufgaben in Sachen gesetzeskonformer Ausstellung hatten nur wenige gemacht: Nicht einmal jeder Fünfte fragte auch nach einem halben Jahr alle 14 Pflichtdaten ab, die zur Ausstellung eines formal korrekten Energieausweises notwendig wären. Dabei ließen die Anbieter wichtige Faktoren zur Ermittlung des Energiekennwerts wie beheizte Kellerflächen (19% der Anbieter), längere Leerstandszeiten (14%) oder die genauen Verbrauchszeiträume (11%) außen vor. GLR
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