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AKTUELLES

Energieberatung spart Energiebedarf ganzer Städte

Die Energieberatung für Privathaushalte spart den Energiebedarf ganzer Städte und ist zehnmal effizienter als KfW-Programme. Ein Ausbau der Energieberatung für Verbraucher könnte zu einem Investitionsschub beim Handwerk führen und bestehende Kraftwerke überflüssig machen. Dies sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung über die Folgewirkungen von Energieberatung für Verbraucher, die der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) veröffentlicht hat.

„Wir werden die ungeheure Verschwendung von Energie bei Gebäuden, Autos und Elektrogeräten nur beenden können, wenn wir die Nachfrage nach Energieeffizienz mobilisieren“, sagte vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller. „Wenn wir stattdessen vor allem darüber nachdenken, wie wir die Vermieter schlecht isolierter Miethäuser schonen, werden wir nicht weiterkommen.“

Jährlich 75.000 Energieberatungen
Die Verbraucherzentralen bieten in rund 400 Beratungsstellen in ganz Deutschland Energieberatung für private Haushalte: Derzeit nehmen jährlich rund 75.000 Haushalte diese Beratung in Anspruch. Die durch die Energieberatung jährlich ausgelösten Investitionen für Energiespartechnik führen zu einer gesamten Energieeinsparung, die etwa dem jährlichen Energieverbrauch einer 70.000-Einwohner-Stadt entspricht.

Die Effekte der Energieberatung sprechen für sich: Mit der eingesparten Energie werden zugleich mindestens 300.000 bis 600.000 Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre emittiert. Durch die Beratung werden außerdem wenigstens 40 bis 80 Mio. Euro für effiziente Technologien investiert. Positiver Nebeneffekt: Diese Investitionen kommen vorwiegend der heimischen Wirtschaft zugute.

Preisgünstige CO2-Einsparung
Die Energieberatung für private Haushalte ist zudem weit effektiver als reine Kreditförderprogramme fürs Energiesparen, wie sie etwa die KfW betreibt, sagt der vzbv. So kostete die Einsparung einer Tonne CO2 bei der Energieberatung der Verbraucherverbände 7,80 Euro – bezogen auf die 2004 eingesetzten Fördermittel in Höhe von 3,5 Mio. Euro. Bei den Gebäudesanierungsprogrammen der KfW kostete die gleiche CO2-Einsparung hingegen 80 Euro – bei einem insgesamt rund hundert Mal größeren Einsatz öffentlicher Mittel.

Für die 2005 durchgeführte Evaluation der Energieberatung befragte das ifeu-Institut in Kooperation mit TNS Emnid insgesamt 500 Verbraucher nach den aufgrund der Beratung umgesetzten Energiesparmaßnahmen. Auf dieser Basis errechnete ifeu die durch das Projekt bewirkten Einsparungen an Energie und CO2 sowie die durch die Beratung ausgelösten Investitionen. Ergebnisse der Evaluation:

Aufwand
Kosten: 3,5 Mio. Euro Projektförderung durch das BMWi in 2005
Anzahl beratener Haushalte: 75.000 p.a.

Ertrag
Für das Klima: 300.000 bis 600.000 Tonnen weniger CO2-Emissionen
Investitionen: 40 bis 80 Mio. Euro p.a. in Energieeffizienz, Gebäudetechnik, vor allem in lokaler und regionaler Wirtschaft
Energieeinsparung: 1 bis 2 TWh. Das entspricht dem Bedarf einer 70.000-Einwohner-Stadt