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Emnid-Umfrage: 70 Prozent der Bundesbürger wollen schnellen Solarstrom-Ausbau

Eine überwältigende Mehrheit der Bundesbürger will einen schnellen Ausbau der Solarstromnutzung in Deutschland.

Nach einer aktuellen Repräsentativbefragung durch TNS Emnid halten rund 91 Prozent der Bundesbürger Solarstrom für wichtig. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat für 40 Prozent der Befragten die Photovoltaik sogar noch an Bedeutung gewonnen.

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid hat die Bürger im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. auch danach befragt, ob sie mit der derzeitigen Geschwindigkeit des Solarstromausbaus einverstanden sind. Demnach finden 69 Prozent der Befragten nicht, dass die Politik die Solarenergie zu schnell ausbaut. Vor dem Hintergrund der aktuellen Forderungen von Bundeswirtschaftsminister Rösler, die Solarstromförderung sehr stark zu kürzen, sind die Antworten von besonderer Brisanz.

Rund 60 Prozent der Bundesbürger vertreten zudem die Meinung, die Politik tue zu wenig für den Ausbau der Photovoltaik. Sie sprechen sich nach Ansicht des Verbandes damit indirekt auch gegen noch schärfere Einschnitte bei der Solarförderung aus, wie sie derzeit von Teilen der Bundesregierung geplant und aktuell zwischen Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsministerium verhandelt werden.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) sieht durch die Forderungen von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler, die Solarförderung hart zu beschneiden, die Energiewende und die Solarwirtschaft in Deutschland mit über 100.000 Arbeitsplätzen in ernster Gefahr. Der Zusammenschluss von über 800 Solarunternehmen appelliert vor dem Hintergrund der aktuellen Umfrage-Ergebnisse erneut an den Wirtschaftsminister, die Energiewende nicht weiter zu gefährden. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: „Die Ergebnisse zeigen einmal mehr: Die überwältigende Mehrheit der Menschen will einen schnellen Ausbau der Solarenergie und weiß um ihre Bedeutung für den Erfolg der Energiewende. Solarenergie ist Bürgerenergie und erfreut sich einer sehr hohen Akzeptanz, auch im Vergleich mit anderen Energieformen. Sie erfordert relativ wenig Netzinfrastruktur, ist inzwischen preiswert und kann deshalb schnell ausgebaut werden.“

Der Bundeswirtschaftsminister fordert hingegen gegenwärtig, die Förderung neuer Solarstromanlagen erneut zu kürzen und auf einen Bruchteil des bisherigen Zubaus zu beschränken. Nach seinen Vorstellungen soll jährlich nur noch ein Gigawatt Solarstrom gefördert werden. Das wären fast 90 Prozent weniger als in den beiden Vorjahren 2010 und 2011 (jeweils rund 7,5 Gigawatt Solarstrom-Zubau). Die von Rösler geforderten drastischen weiteren Kürzungen werden von der Solarbranche scharf kritisiert. Diese hätten unweigerlich einen Markteinbruch und die Zerstörung eines Großteils der Solarbranche in Deutschland zur Folge, so die Warnung des BSW-Solar. In den vergangenen Jahren musste die Solarwirtschaft bereits deutliche Einschnitte verkraften. Die Förderung für neue Solarstromanlagen wurde allein seit 2008 halbiert. 2012 sinkt sie mit rund 28 Prozent doppelt so schnell wie im Vorjahr. Dies ist das Ergebnis einer erst im Sommer 2011 beschlossenen Gesetzesnovelle.

Derzeit werden in Deutschland rund eine Million Solarstromanlagen betrieben. Sie werden in diesem Jahr über vier Prozent des deutschen Strom-Bedarfs decken. Branchenziel ist es, ihren Anteil bis 2020 auf über 10 Prozent auszubauen. Technischer Fortschritt und Massenfertigung haben dazu geführt, dass Solarstrom auf dem besten Wege ist, zu einer der günstigsten Energieformen überhaupt zu werden. 2012 erreicht die Vergütung für Solarstrom bereits das Preisniveau konventioneller Verbraucher-Stromtarife, im nächsten Jahr das Förderniveau von Windkraftparks auf dem Meer und Biogas-Anlagen.

www.bsw-solar.de