Die beiden Energieberaterverbände DEN und GIH sind wichtige und vertraute Mitstreiter der GEB-Redaktion, um die Interessen, Ziele, die alltäglichen Themen, Fragen und Herausforderungen der Energieberater zu thematisieren. Aus Anlass des 20-jährigen GEB-Jubiläums haben wir die Vorstände beider Verbände gefragt, welche Erinnerungen sie an die Anfänge der Zusammenarbeit haben, wie sie den fachlichen Austausch mit der GEB-Redaktion bewerten und wie sich DEN, GEB und GIH im Sinne der Mitglieder und Abonnenten ergänzen und im Tun bestärken können.
Die langjährige Erfahrung hat gezeigt, wie wichtig der Schulterschluss zwischend den Verbänden untereinander, aber auch die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Medien ist, damit sich die Energieberatung als wichtiger Pfeiler im Planungs- und Bauprozess behaupten kann – nur gemeinsam sind wir stark. Die sich ständig verändernden politischen Rahmenbedingungen, die instabile Förderarchitektur und vor allem die Anerkennung als eigenständiges Berufsbild sind Herausforderungen, die ohne Verbandsarbeit und öffentlichkeitswirksames Publikationsorgan nicht zu stemmen sind. si
„Das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) möchte der GEB-Redaktion herzlich zum Jubiläum gratulieren. Wir schätzen den GEB als einflussreiche, gut recherchierte und strukturierte Fachzeitschrift mit hoher redaktioneller Qualität, stets auf unabhängigen Journalismus bedacht. Der GEB prägt seit nunmehr 20 Jahren unsere Branche und setzt gemeinsam mit den beiden Energieberaterverbänden wichtige Akzente und platziert drängende Themen öffentlichkeitswirksam.
Auftakt unserer gemeinsamen Interessen war die Diskussion um die Studie zur Qualitätssicherung von Energieausweisen. Die Verbände hatten hier Stellung bezogen, das DEN sogar ein eigenes Qualitätssignet entwickelt, das der GEB 2007 vorstellte. Die Qualität der Beratung war, ist und bleibt dem DEN ein wichtiges Anliegen. Schlecht informierte Kunden und falsch berechnete Sanierungsmaßnahmen schaden dem Berufsstand wie auch dem Klimaschutz.
Ein zentraler Pfeiler der gemeinsamen Arbeit waren auch die detailreichen Sommerumfragen. DEN und GEB haben hier ihr Publikum gebündelt, um einen möglichst differenzierten Blick in die Branche zu bekommen. Die erste Umfrage widmete sich dem Alltag von Energieberatenden. Vor zehn Jahren erlebten viele Energieberater die Zusammenarbeit mit den Fördermittelgebern, besonders mit der KfW, noch positiv, kritisierten aber schon damals eine „fehlende politische Linie in Sachen Energiewende und Energieeffizienz“.
Im gleichen Jahr, also 2015, formulierte das DEN erstmals die Notwendigkeit eines Berufsbildes für Energieberatende. Der GEB berichtet zunächst kurz, in den Folgejahren immer ausführlicher. Für das DEN ist es ein zentrales Anliegen, die berufliche Anerkennung durchzusetzen. Wir freuen uns, den GEB hier an unserer Seite zu wissen.
Die wechselnden politischen Rahmenbedingungen sowie das abrupte Ausbleiben von Förderungen waren immer wieder Thema der Branche. Die gemeinsam erarbeiteten Sommerumfragen erlauben einen empirisch fundierten Blick auf das Geschehen und erleichtern es uns, politische Anliegen zu priorisieren und strukturelle Probleme wie politische Inkonsistenz, Nachwuchsmangel (auch im Handwerk) und eine unzureichend oder falsch informierte Öffentlichkeit nachvollziehbar gegenüber Politik und Ministerien zu belegen.
Auch der Fokus auf wissenschaftlich fundiertes Arbeiten und Schreiben eint Fachzeitschrift und Verband. Erst kürzlich hat das DEN seine wissenschaftliche Abteilung GRE mit Dr. Wiegandt neu besetzt – die GEB berichtete und stellte seine Projekte vor. Besonders fruchtbar erleben wir die Zusammenarbeit mit Blick auf das Thema Contracting. Auch auf vertragsrechtlicher Ebene kooperieren DEN und GEB, ermöglichen der jeweils anderen Seite Vergünstigungen.
Wir schätzen das gemeinsame Miteinander und den fachlich versierten Austausch mit der GEB-Redaktion. Wir freuen uns, dass wir die letzten 20 Jahre gemeinsam Akzente setzen konnten und hoffen, dass wir auch in Zukunft die Branche voranbringen und mit einer Stimme für eine Politik kämpfen, die sich um unabhängige Energieberatenden bemüht und konsistente politische Bedingungen schafft.“
Jutta Maria Betz, Vorstand
Bild: Bundesverband GIH e. V.
„Im Namen des Bundesverbands Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker e.V. (GIH) möchte ich herzliche Glückwünsche zum 20-jährigen GEB-Jubiläum aussprechen. Was ist seit der ersten Ausgabe im Jahr 2005, als der Gentner Verlag den GEB aus der Taufe gehoben hat, nicht alles geschehen! Die Energieberatung war damals noch ein Nischenthema, und dass aus der Wärmeschutzverordnung die Energieeinsparverordnung (EnEV) hervorging, ist noch nicht allzu lange her. Das Bewusstsein für energetische Sanierung wuchs erst langsam. Energie-
berater waren oft Einzelkämpfer, die mit viel Idealismus und technischem Know-how versuchten, Bauherren von der Notwendigkeit und den Vorteilen energetischer Maßnahmen zu überzeugen. Die KfW-Förderprogramme begannen gerade, die Nachfrage zu steigern.
Die Energiewende kannte man damals noch nicht als fest verankerten Begriff. Zwar gab es erste politische Weichenstellungen, doch die breite gesellschaftliche Diskussion begann erst. Heute ist sie ein zentrales gesellschaftliches und politisches Projekt. Die Anforderungen an Gebäude sind gestiegen: GEG, Sanierungsfahrpläne, individuelle Energieberatung, Förderlandschaften – all das zeigt, wie komplex und wichtig die Rolle des Energieberaters geworden ist.
Gemeinsam mit den beiden Energieberaterverbänden hat der GEB diese Entwicklung begleitet, dokumentiert und mitgestaltet. Die Fachzeitschrift ist heute mehr denn je ein Forum für Austausch, Weiterbildung und Meinungsbildung. Für uns als GIH war und ist sie aber viel mehr als nur ein Informationsmedium. Wir verstehen den GEB als Spiegel der Branche, als Impulsgeber und stets kritischen Beobachter. Die Zeitschrift hat die Herausforderungen der Energieberater sichtbar gemacht, neue Technologien vorgestellt, politische Entwicklungen eingeordnet und den Berufsstand gestärkt. Für viele von uns war sie von Beginn an ein verlässlicher Begleiter und ist das bis heute geblieben: fachlich fundiert, praxisnah und immer am Puls der Zeit.
Die Fachzeitschrift wird und muss auch künftig eine wichtige und für die Branche unverzichtbare Rolle spielen – als Plattform für Wissen, Austausch und Innovation.
Ohne die GEB-Redaktion und das Ergebnis von deren Arbeit – sei es in der hochwertigen Printausgabe, dem breiten und aktuellen Onlineangebot, den vielen Social-Media-Kanälen, vor allem aber auch dank Podcasts und Webinaren – hätte die Branche weniger Durchblick. Der GEB hat zweifellos einen großen Anteil am Marathon der bisherigen Wärmewende. Schön wäre es, wenn sich noch mehr Entscheider aus Politik und Gesellschaft beim Lesen des Gebäude-Energieberater der Breite der Möglichkeiten zur Energie- und Wärmewende bewusst würden. Vielleicht hätten wir weniger Effizienzleugner und noch mehr Rückenwind.
Zum Gelingen braucht es eine Fachzeitschrift wie den GEB und Verbände wie den GIH – als politische Stimme und zur Weiterbildung der Energieberater. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit und laden die Redaktion ein, im kommenden Jahr gemeinsam das 25-jährige Jubiläum des GIH zu feiern.“
Stefan Bolln, Vorsitzender