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Lkw-Maut verteuert Wohnungsbau

© jojoo64 / iStock / Getty Images Plus
Die Kosten für den Wohnungsbau steigen immer weiter. Häufig stehen dafür steigende energetische Anforderungen als Kostentreiber am Pranger, auch wenn dies ebenso häufig widerlegt wird und die Betrachtung ohnehin viel zu kurz greift.

In einem anderen Punkt kann die Politik nicht auf Schützenhilfe wissenschaftlicher Klarstellung zählen, denn hier hat sie eindeutige Fakten geschaffen: Ein Teil der aktuellen Preissteigerungen geht auf das Konto der Lkw-Maut. Mitte letzten Jahres wurde sie auf Betreiben der Bundesregierung auf sämtliche Bundesstraßen ausgeweitet, Anfang 2019 kam außerdem eine kräftige Mauterhöhung hinzu.

Das bekommen nun auch die Häuslebauer zu spüren. Wie die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg mitteilt, haben viele Baustoffhändler die erhöhten Mautgebühren seit Jahresbeginn auf ihre Produkte draufgeschlagen. Auch die Bauunternehmer müssen die teureren Transportwege in ihrer Kostenkalkulation für einen Hausbau an die Bauherren weitergeben. Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg: „Entgegen den Versprechungen der Politik entpuppt sich damit die Mauterweiterung sehr wohl als Kostentreiber. Buhmann sind dabei, wie so oft, mal wieder unsere Baufirmen, denen ständig vorgeworfen wird, sie seien schuld an den gestiegenen Baukosten. Dabei dreht die Bundesregierung permanent an der Preisspirale. Wohnen soll bezahlbar werden, heißt es. Das scheint aber nur ein Lippenbekenntnis zu sein.“

Die Anhebung der Lkw-Maut verteuert Baumaterialien nach Auskunft der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg überdurchschnittlich stark, weil diese, gemessen am Volumen und im Vergleich zu anderen Waren, eher günstig sind. Die Preiserhöhung betrage im Schnitt 5 %. Die Bauwirtschaft rechnet vor, dass bei einem Eigenheim mit 120 m2 Wohnfläche plus Keller die Materialkosten durchschnittlich 150.000 Euro betragen. Durch die Ausweitung und Anhebung der Lkw-Maut müssen laut Möller künftig rund 7500 Euro mehr bezahlt werden. Und das ganz ohne direkten Nutzen, wie dauerhaft geringere Energiekosten durch höhere energetische Anforderungen.