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ENERGIEAUSWEIS

Energieausweis: Mietsuchende uninformiert

Am 1. Juli beginnt die erste Pflicht für Energieausweise: Für Wohngebäude bis zum Fertigstellungsjahr 1965 muss dann bei Vermietung, Verkauf und Verpachtung dem potenziellen Mieter, Käufer oder Pächter ein Energieausweis zugänglich gemacht werden. Damit will der Gesetzgeber die bisher fehlende Transparenz für die energetischen Eigenschaften von Gebäuden erzwingen. Das Kalkül: Gebäude mit hohem Energiebedarf bzw. -verbrauch lassen sich schlechter vermieten bzw. verkaufen und werden durch den Druck des Markts früher als üblich energetisch saniert.

Hohe Energiepreise haben noch nicht gewirkt
Verkündet wurde die EnEV2007, die erstmals Energieausweise für bestehende Immobilien vorschreibt, am 26. Juli 2007. Damals kostete Heizöl rund 60 ct/l (bei einer Abnahme von 3000 l der Sorte Standardqualität). Seitdem hat sich Heizöl um mehr als 50% verteuert, Energiepreise gehören seit Monaten zum festen Bestandteil jeder Nachrichtensendung und sorgen regelmäßig für Schlagzeilen. Die Betroffenen haben indes noch nicht wie gewünscht reagiert. Aufklärungsarbeit scheint kaum gefruchtet zu haben bzw. ist durch die Negativberichterstattung und Verlagerung der Diskussion auf Belastungen statt auf Entlastungen verpufft: Nach einer Verbraucher-Umfrage des Immobilienportals Immowelt.de im März 2008 kennen 71% der zurzeit nach neuem Wohnraum suchenden Mieter in Deutschland die Vorteile des Energieausweises nicht. Eigentümer sind etwas besser informiert: 45% der Immobilienbesitzer gaben an, über die neuen Regelungen gut im Bilde zu sein. Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee schätzte die Situation eine Woche vor der ersten Ausweispflicht im Bestand ähnlich ein. Auf Basis einer anderen Studie seien 61% der Deutschen mit Aufbau und Funktion des Energieausweises noch nicht ausreichend vertraut. GLR

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