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AKTUELLES

Jährlich 16,4 Mrd. Euro durch Fehler am Bau

An einem Bauprojekt sind viele Parteien involviert und damit steigt die Gefahr, Fehler zu machen: Berechnungsfehler, Fehler durch Nichterfüllung von Vereinbarungen oder Fehler durch unzureichende oder falsche Kommunikation - die Liste ließe sich lange fortsetzen. Eine Untersuchung von BauInfoConsult ergab, dass noch viel Potenzial zur Steigerung der Effektivität existiert. In telefonischen Interviews befragte BauInfoConsult insgesamt 763 Architekten, Bauunternehmer und SHK-Installateure. Dabei wurden die Gesprächspartner gebeten, eine Einschätzung zu geben, wie viel Prozent des Jahresumsatzes in der deutschen Baubranche auf durch Fehler verursachte Kosten zurückzuführen sind. Das Ergebnis: Durchschnittlich 15 bzw. 16% des Jahresumsatzes führen Architekten und Bauunternehmer auf Fehlerkosten zurück. Die SHK-Installateure schätzen diesen Anteil mit durchschnittlich 22% sogar noch höher ein. Bei einem Gesamtumsatz im deutschen Bauhaupt- und Ausbaugewerbe von rund 109 Mrd. Euro in 2006 und einer angenommenen Fehlerquote von 15% kommt man so auf ein stattliches „Sümmchen“ von circa 16,4 Mrd. Euro.

„Arbeiten werden unvollständig oder nicht korrekt ausgeführt“
Insgesamt stimmten knapp 70% der befragten Architekten der These „Arbeiten werden unvollständig oder nicht korrekt ausgeführt“ als Ursache von Fehlerkosten voll und ganz oder zum Teil zu. Bei den Bauunternehmern und SHK-Installateuren bejaht rund jeder Zweite diese Aussage.

„Vertragsparteien kommen ihren Vereinbarungen nicht nach“
Der zweiten These, dass die Vertragsparteien ihren Vereinbarungen nicht nachkommen, stimmten insgesamt 60% der Architekten und der SHK-Installateure sowie 54% der Bauunternehmer voll und ganz oder zumindest zum Teil zu. Demgegenüber stehen 32% der Architekten, 41% der Bauunternehmer und 35% der SHK-Installateure, die dieser Aussage eher nicht bzw. überhaupt nicht zustimmen.

„Verbesserungsvorschläge erreichen Planer nicht“
Kommuniziert wird (fast) überall und gerade bei der Realisierung von Bauprojekten sind Absprachen und Vereinbarungen der verschiedenen Akteure von essentieller Bedeutung. Könnte die fehlende Kommunikation von Verbesserungsvorschlägen an den Planer ein Grund für die Entstehung von Fehlerkosten sein? Bei einer Zusammenfassung der zustimmenden und der eher ablehnenden Antwortkategorien lassen sich tendenziell unterschiedliche Wahrnehmungen und Erfahrungen der befragten Akteure erkennen. Während beispielsweise 48% der befragten Architekten dieser Aussagen zustimmten, gaben mit weiteren 50% fasst genauso viele Interviewpartner an, dieser These eher nicht oder überhaupt nicht zuzustimmen. Auch bei den SHK-Installateuren (47 vs. 46%) und den Bauunternehmern (44 vs. 46%) verhält es sich ähnlich.

„Kommunikation zwischen den Baubeteiligten ist unzureichend“
Verbesserungsbedarf bei der Kommunikation sehen insbesondere die befragten Architekten und SHK-Installateure. Insgesamt 62% der Architekten und 65% der SHK-Installateure stimmten der These zu, dass die unzureichende Kommunikation zwischen den am Bau Beteiligten zur Entstehung von durch Fehler verursachter Kosten beitrage. Mit 54% stimmten etwas weniger Bauunternehmer dieser Aussage zu.

„Der Bauablauf/Bauprozess wird nicht evaluiert“
Eine fehlende Evaluation des Bauablaufs bzw. des Bauprozesses ist aus der Sicht von 50% der Architekten, 44% der Bauunternehmer und 53% der SHK-Installateure eine Ursache von Fehlerkosten. Insbesondere bei der Gruppe der Bauunternehmer gibt es jedoch mit 48% eine vergleichsweise große Gruppe, die Fehlerkosten nicht auf die fehlende Evaluation zurückführen. GLR

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