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GEBÄUDESANIERUNG

Akzeptieren Mieter energetische Sanierung?

Neben dem Erfüllen gesetzlicher Vorgaben wollen Immobilienbesitzer mit einer energetischen Modernisierung vor allem ihre Mieter binden. Doch wie denken Mieter darüber, insbesondere wenn die Maßnahmen im bewohnten Zustand vorgenommen werden oder ein temporärer Auszug erforderlich ist? Diese Frage hat das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) untersucht. Das Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung bezog sich dabei auf Gebäude aus dem Pilotprojekt „Niedrigenergiehaus im Bestand“, bei dem Mietwohngebäude auf den Stand eines KfW-40- bis KfW-60-Hauses gebracht werden.

Befragung zu drei Zeitpunkten
Um die Haltung der Bewohner zur Sanierung zu messen, wurden die Befragungen von 31 Haushalten aus drei Befragungen ausgewertet. Eine Vorherbefragung sollte das Wissen, die Einstellung und die Erwartungen der Mieter bezüglich der anstehenden Sanierungsarbeiten, die bisherige Zufriedenheit mit der Wohnung sowie das Energieverbrauchs- und Umweltverhalten erheben. Die Zwischenbefragung zielte auf die Wahrnehmung der Begleitumstände und deren Bewältigung ab. Die Nachherbefragung sollte nach Abschluss der energetischen Sanierungsarbeiten das Sanierungsergebnis, die Veränderung der Wohnzufriedenheit und des Verhaltens der Mieter bewerten. Zusätzlich wurden mehrere Haushalte ausschließlich retrospektiv befragt.

Positive Einstellung mit steigender Tendenz
Die Haltung der Bewohner zur Sanierung war laut Abschlussbericht überwiegend positiv. Zu allen Messzeitpunkten hing die positive Einstellung zur Sanierung eng zusammen mit großen Erwartungen an das Sanierungsergebnis. Die im Vorfeld formulierten individuellen Hoffnungen betrafen dabei hauptsächlich die Senkung der Heizkosten und eine allgemeine Erhöhung des Wohnkomforts. Besonders positiv: Die abschließenden Bewertungen des Sanierungsergebnisses nach der Beendigung der Sanierung lagen über den Erwartungen. Die Erwartungen waren dabei umso besser erfüllt, je besser die Bewertung der Maßnahmen war – insbesondere auch im Hinblick auf die neue Belüftungstechnik und Grundrissänderungen. Im Ergebnis der Sanierung konnten es sich die Mieter gut vorstellen, noch sehr lange in der sanierten Wohnung zu leben. Im Falle eines notwendigen Umzuges würden sie zu weiten Teilen wieder in eine energetisch sanierte Wohnung einziehen wollen.

Energetisch saniert wird Freunden empfohlen
Explizit nach dem Stellenwert des Merkmals „energetisch saniert“ gefragt, ließen die Ergebnisse Rückschlüsse auf eine hohe Identifikation der Mieterschaft mit den energetischen Zielen der Sanierung zu. Dabei waren die Senkung der Heizkosten und die Energieeinsparung die wichtigsten Ziele mit der höchsten Zustimmung, gefolgt von Bestrebungen zur Minderung der CO2-Emissionen. Die Mehrheit der befragten Haushalte empfand den Aspekt, dass es sich um eine energetische Sanierung handelte, als wichtiger als eine Sanierung allgemein und würde speziell energetische Sanierungen anderen Wohnungsunternehmen oder auch Freunden auf Wohnungssuche weiterempfehlen.

Der Abschlussbericht sowie eine Zusammenfassung des Forschungsvorhabens „Akzeptanz energetischer Maßnahmen im Rahmen der nachhaltigen Modernisierung des Wohnungsbestandes“ stehen unter „Ergebnisse / Dowloads“, „Fachinformationen“ in der Rubrik „Klimaschutz und Altbausanierung“ auf der Internetseite des IWU. GLR

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