Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch
ENEV

Wird das Wärmegesetz in die EnEV integriert?

Die Verhandlungen zu einem regenerativen Wärmegesetz sind zäh, sofern sich überhaupt etwas bewegt. Die Ansichten dazu gehen weit auseinander und eine sinngemäße Übertragung des EEG wird aufgrund vielfältiger Probleme gar nicht mehr diskutiert. Aktueller Favorit ist, einen bestimmten Anteil erneuerbare Energien einfach als Baupflicht vorzuschreiben. Margit Conrad, Umweltministerin in Rheinland-Pfalz schlägt dazu heute auf der Umweltministerkonferenz vor, diese Pflicht nicht über ein neues Gesetz zu regeln, sondern sie sofort in die EnEV zu schreiben. Conrad sieht darin die Chance, den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmemarkt schnell zu steigern.

EnEV 30% schärfer plus 20% Erneuerbare
Der rheinland-pfälzische Vorstoß sieht auch vor, in der Energieeinspar-Verordnung bereits zum 1. Januar 2008 den Baustandard im Neubau primärenergetisch um mindestens 30% zu verbessern. Diesen Termin nehme man zwar sehr ernst, allerdings wolle man damit keinesfalls die aktuelle Novelle der EnEV gefährden, sagte eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber der GEB-Redaktion. Die Anpassung des Standards diene vielmehr dazu, den Stand der Technik abzubilden, gleichzeitig werde die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien erhöht. Dafür sieht Conrads Vorschlag vor, dass in Neu- und Altbauten ein Mindestanteil erneuerbarer Energien von 20% Pflicht wird. Beide Vorgaben kombiniert würden ein Optimum ergeben, denn ein regenerativer Deckungsanteil von 20% ist insbesondere bei einer sehr guten Gebäudedämmung wirtschaftlich erreichbar.

Alternativen zum Einsatz erneuerbarer Energien
Letztendlich zielt der Vorstoß auf eine Baupflicht für Solaranlagen mit Heizungsunterstützung. Es sind aber auch Alternativen vorgesehen: Die Nutzung von Umwelt- und Abwärme über Wärmepumpen sowie die Abwärme der Stromerzeugung sollen ersatzweise möglich sein. Oder man kompensiert den geforderten regenerativen Anteil durch einen höheren Dämmstandard. Conrad: „Wer anspruchsvolle Klimaschutzziele von 30 bis 40% CO2-Minderung bis 2020 formuliert, kann nicht noch zwei Jahre mit der Formulierung von Standards warten. Was jetzt nach dem alten Standard saniert und gebaut wird – in der Regel ohne Erneuerbare Energien – ist eine verpasste Chance.“ GLR

Uns interessiert Ihre Meinung!