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ANLAGENTECHNIK

Heizkostenverteiler steuern Heizung

Als „Revolution in der Heizkostenerfassung“ hat Techem sein Ecotech-System vorgestellt. Über die Auswertung der Heizkostenverteiler wird die momentane Heizlast ermittelt und die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage nach dem tatsächlichen Bedarf gesteuert. Techem verspricht Heizenergieeinsparungen von bis zu 10%.

Pilotprojekt bestätigt Einsparprognose
Das erste Ecotech-Pilotprojekt wurde im März 2006 in Berlin eingerichtet. Weil der Winter damals nicht weichen wollte, konnten bereits erste Praxiserfahrungen gesammelt und die Verbrauchsreduzierung belegt werden. Vorherige Tests versprachen Einsparungen von 7 bis 10%. In dem Berliner Piloten wurde die Prognose sogar leicht übertroffen. Allerdings ist das Einsparpotenzial in der Übergangszeit auch am höchsten.

Zur Technik
Bisher wurden die Daten elektronischer Heizkostenverteiler vorwiegend „nur“ zur Verbrauchskostenabrechnung genutzt. Doch mit den Informationen, die aus jedem beheizten Raum vorliegen, lässt sich mehr anstellen: Beispielsweise die Regelung der Heizungsanlage, denn der Heizkostenverteiler „weiß“, wie viel Wärme aktuell gebraucht wird. Per Funk übermittelte Informationen aller Räume bereitet das Ecotech-System auf und steuert damit die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage nach dem tatsächlichen Bedarf. So sieht der Eschborner Energiedienstleister bereits eine Zeitenwende eingeläutet: „Das reine Messen und Ablesen ist passé“, ist Techems Chefentwickler Dr. Arne Kähler überzeugt.

Im Standardfall wird die Vorlauftemperatur einer Zentralheizungsanlage über die Außentemperatur gesteuert. Zwar korreliert die Heizlast deutlich mit der Außentemperatur, doch als alleiniger Indikator ist die Genauigkeit begrenzt, weil die tatsächliche Nutzung, Fremdwärme und vor allem die großzügige oder häufig sogar falsche Parametrierung der Heizkurve unberücksichtigt bleiben. Die Folgen: Kontinuierlich zu hohe Vorlauftemperaturen verursachen erhöhte Wärmeverteilverluste und beeinträchtigen die Qualität der Raumtemperaturregelung.

So funktioniert das Ecotech-System.
So funktioniert das Ecotech-System.


Beim Ecotech-System verschmelzen Heizung und Verbrauchserfassung zu einer „selbstlernenden“ Einheit. Zentrales Element ist der Funk-Heizkostenverteiler, der mit Ecotech nicht nur den Verbrauch erfasst, sondern auch die aktuelle Heizlast in jedem Raum ermittelt. Diese Informationen werden über Funk gesammelt und zu einer Gebäudeheizlast verdichtet. Das Ecotech-Modul passt dann die Wärmeerzeugung bzw. die Vorlauftemperatur sukzessive an die Heizlast bzw. die Anforderungen der Nutzer an. Dazu wird intern ein Fuzzy-Logic-Verfahren verwendet. Lohn der Mühe: Die Vorlauftemperatur liegt nicht nur konstant unter der bei konventioneller Steuerung, sondern variiert auch aufgrund der konkreten Heizlast.

Hohe Akzeptanz erwartet
Für das Ecotech-System erwartet Techems Vorstandsvorsitzender Horst Enzelmüller eine hohe Akzeptanz. Als Dienstleister von 300.000 Kunden in der Wohnungswirtschaft wisse man sehr genau, dass die meisten Eigentümer nicht die Mittel haben, um in Wärmedämmung und Fenstererneuerung zu investieren. Auch weil es der Markt trotz günstiger Finanzierungsmodelle nicht hergebe, die Investitionen über höhere Mieten zu refinanzieren. Enzelmüller: „Die Wohnungswirtschaft wartet deshalb händeringend auf gering-investive Instrumente zur Energieeinsparung.“

Hier setzt Ecotech an: Der Kauf rechnet sich abhängig von Gebäudegröße und dem Vorher-Verbrauch in der Regel im zweiten Jahr nach der Anschaffung, ist sich Kähler sicher. Noch eindeutiger sei die Rechnung im Dienstleistungsmodell. Dann liegt die jährliche Energiekostenersparnis von Anfang an unter den Dienstleistungskosten: In der „Techem-Durchschnittswohnung“ bereits ab 2% Verbrauchsreduzierung. Was darüber hinausgeht, kommt dem Mieter direkt zugute. Möglich ist die hohe Wirtschaftlichkeit, wenn die Erfassungstechnik „eh da“ ist und mit Ecotech für mehr als nur die Abrechnung genutzt wird. GLR