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Netzbetreiber rechnen weiterhin mit Dauerbetrieb in Kohlekraftwerken

Die Agentur für Erneuerbare Energien hat ein Vergleichsdossier über die mögliche Entwicklung der Volllaststunden von Kraftwerken in Deutschland vorgestellt.

In dem Studienvergleich stellt die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) fest, dass insbesondere die Übertragungsnetzbetreiber im Entwurf des Netzentwicklungsplans 2013 von einer sehr hohen Auslastung der Braunkohlekraftwerke ausgehen, trotz steigender Kapazitäten bei den erneuerbaren Energien. Dadurch übersteige die Stromproduktion immer öfter die Nachfrage, die Börsenstrompreise sinken, der Stromexport und die Belastung der Netze nehmen zu.

Im Szenario B des Entwurfs für den Netzentwicklungsplan 2013, das als am wahrscheinlichsten dargestellt wird, prognostizieren die Übertragungsnetzbetreiber, dass Braunkohlekraftwerke auch 2023 fast rund um die Uhr laufen. Bei einer installierten Leistung von 17,6 GW würden sie 129,4 TWh Strom erzeugen. Rechnerisch liefen die Braunkohlekraftwerke an 7371 Stunden im Jahr mit voller Leistung. Der aktuelle Netzentwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber gibt den Stromexport im Szenario B für das Jahr 2023 mit 87 TWh an. Zum Vergleich: 2012 exportierte Deutschland 66,6 TWh Strom ins Ausland.

Auf Basis der oben genannten Annahmen kommen die Übertragungsnetzbetreiber zu dem Fazit, dass bis 2023 rund 4000 Kilometer neue Leitungen benötigt würden. Die Investitionskosten dafür beliefen sich auf 21 Milliarden Euro. "Der erforderliche Netzausbau und die damit verbundenen Kosten bis 2023 könnten vermutlich geringer ausfallen, wenn das Übertragungsnetz neben der Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien nicht noch zusätzlich eine quasi unverminderte Einspeisung des Kohlestroms ermöglichen müsste", erklärt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE.

Das vollständige Dossier mit Vergleichsgrafiken zu Volllaststunden-Prognosen einzelner Kraftwerkstypen steht unter www.energie-studien.de