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Variable Stromtarife bisher wenig attraktiv

Zeitvariable Stromtarife sollen private Stromkunden zu einem bewussten Stromverbrauch anregen. Die aktuellen Angebote bieten dafür jedoch nur einen geringen finanziellen Anreiz.

Auch bei einer deutlichen Änderung des Verbrauchsverhaltens lassen sich durchschnittlich nur 25 Euro pro Jahr einsparen. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Vergleichsportals Verivox, bei der zeitvariable Angebote der 100 größten Grundversorger untersucht wurden. 91 dieser Grundversorger bieten einen zeitvariablen Tarif an. 40 Stromversorger haben ein Angebot, das den Einbau eines intelligenten Stromzählers erfordert. Dafür kommen je nach Anbieter Zusatzkosten zwischen 80 und 150 Euro auf die Verbraucher zu. Die restlichen 51 Grundversorger bieten einen herkömmlichen Schwachlasttarif an, bei dem der Stromverbrauch in eine Hochtarifzeit und eine Niedertarifzeit eingeteilt wird. Auch in diesem Fall ist der Einbau eines neuen Zählers mit zwei Zählwerken notwendig.

Der Vergleich der variablen Tarife mit dem jeweiligen Grundversorgungstarif zeigt, dass die zeitabhängigen Tarife bei gleichem Verbrauchsmuster im Durchschnitt nur 4 Euro günstiger sind als der Standardtarif. Schaffen es die Stromkunden, ihren Stromverbrauch um 10 % in die günstigere Tarifzeit zu verlagern, können im Vergleich zur Grundversorgung 25 Euro eingespart werden.

Um diese Einsparung gegenüber dem Standardtarif zu erreichen, muss der Alltag jedoch dem Diktat des Stromzählers untergeordnet werden. Das ist nicht einfach, weil "Stromfresser" wie Gefriergeräte und Kühlschränke zu jeder Tageszeit laufen. Die Benutzung von Unterhaltungselektronik, Backofen und Herd hängt von der Alltagsroutine der Verbraucher ab. Um das Verbrauchsverhalten zu ändern, kann der Einsatz von Waschmaschine, Trockner und Geschirrspülmaschine noch am ehesten beeinflusst werden. Aber auch hier setzt die Wohnsituation oft Grenzen.