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Energetische Sanierungspotenziale bei Eigenheimen liegen brach

Deutschland stecke im Sanierungsstau. Deshalb sei eine zielstrebigere Sanierungspolitik nötig, um die Modernisierung von Eigenheimen anzukurbeln.

Zu dieser Einschätzung kommt eine am 15.7.2010 veröffentlichte Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Die Wissenschaftler des Forschungsprojektes „Enef-Haus“ fordern von der Politik ambitioniertere Standards und eine gezieltere Förderung von Maßnahmen mit hohem Energieeinsparpotenzial. Darüber hinaus sei es an der Zeit, über ergänzende Finanzierungsmodelle wie einen Energieeffizienzfonds oder die Förderung der Sanierung als Altersvorsorge nachzudenken, um Liquiditätsengpässe im Bereich der Eigenheimsanierung zu verhindern. Denn die Anreize und Anforderungen, die die Politik für eine energetische Sanierung vorgibt, würden nicht ausreichen.

In der Studie sind die Forscher der Frage nachgegangen, welche politischen Stellschrauben verändert werden müssen, um die energetische Sanierungsquote bei Eigenheimen zu erhöhen. Nachfolgend die Zusammenfassung der zentralen Empfehlungen zur Optimierung der bestehenden Instrumente, die aus der Studie stammen:

Ordnungsrecht (EnEV / EEWärmeG)
Prioritär: Erhöhung der energetischen Sanierungsquote durch Erweiterung der Anforderungen:
- Ausweitung der Verpflichtungen bei Eigentumsübertragung im Hinblick auf die besonders potenzialträchtigen Maßnahmen
- ggf. Einführung eines Stufenmodells
- Erhöhung der Standards insbesondere für Heizungen im Bestand
- Einführung einer Stichprobenregelung
Ergänzend:
- Schaffung stabiler Rahmenbedingungen durch sukzessive Verschärfung
- Erhöhung der Bekanntheit und Übersichtlichkeit der Gesetze, z.B. durch Zusammenlegung und Informationskampagnen

Finanzwirtschaftliche Instrumente
Prioritär: Kosteneffizienz durch stärkere Fokussierung:
- Zweiteilung der Angebote:
       1. Förderung Spitzensanierung (Vorreiter, Marktentwicklung)
       2. Breitenförderung (soziale Kriterien, auch verstärkt Einzelmaßnahmen)
- Fokussierung der Breitenförderung auf Einsparpotenziale und hochinvestive Maßnahmen
       - Schwerpunkt: Dämmung von Außenwänden und Dach sowie EE-Heizungen
       - Prioritär: ältere Gebäuden mit hohem Energiebedarf
- Einhaltung gesetzlicher Anforderungen auch im Steuerrecht aufnehmen
Ergänzend:
- Schaffung stabiler Rahmenbedingungen durch Verstetigung der Programme
- Auf Übersichtlichkeit der Förderprogramme und geringen Aufwand für Inanspruchnahme achten
 

Weitere Infos unter:  www.enef-haus.de

Hier der Link zur Studie

www.enef-haus.de/fileadmin/ENEFH/redaktion/PDF/ENEF-Haus_2010_Instrumente.pdf