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Gasversorgung: Biogas- und Klimatarife auf dem Vormarsch

In der Frage der Energieversorgung gewinnt der Faktor Umwelt bei den Verbrauchern in Deutschland zunehmend an Bedeutung.

Dieser Trend zu mehr Nachhaltigkeit zeigt sich nicht nur am Strommarkt, wo zahlreiche Energieanbieter mit einer Ausweitung ihrer Produktpalette auf den zunehmenden Kundenwunsch nach Ökostrom reagiert haben. Auch auf dem Gasmarkt sind Biogas- und Klimatarife auf dem Vormarsch. Nach einer aktuellen Erhebung des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de für die 100 größten deutschen Städte können Gaskunden dabei nicht nur von einem zunehmenden Angebot profitieren. Auch lassen sich die Haushaltskosten durch den Wechsel zu günstigen Biogas- und Klimatarifen im Durchschnitt um rund 10 Prozent reduzieren.

„Im Herbst 2007 ist das Hamburger Unternehmen LichtBlick als erster überregionaler Biogasanbieter an den Start gegangen“, erklärt Energieexperte Thorsten Bohg von toptarif.de. „Aktuell können Gaskunden in den von uns getesteten Städten im Durchschnitt bereits zwischen 10 verschiedenen Anbietern mit Biogas- oder Klimatarifen wählen.“ Die größte Auswahl hat der Verbraucher aktuell in Baden-Württemberg. So sind beispielsweise in Stuttgart und Freiburg mehr als 20 Anbieter mit einem nachhaltigen Angebot aktiv. Deutlich geringer ist die Auswahl hingegen im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. In einigen Städten wie Mönchengladbach, Oberhausen und Düren gibt es bislang lediglich 6 oder weniger Wettbewerber.

„Nicht nur mit Blick auf den zusätzlichen Umweltnutzen, auch in finanzieller Hinsicht zahlt sich ein Wechsel zu ‚grünem‘ Gas in vielen Fällen aus“, macht Bohg deutlich. So sind günstige Biogas- und Klimatarife in 93 von 100 getesteten Städten preiswerter als der lokale Grundversorger. Während ein vierköpfiger Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas im Schnitt etwa 1.213 Euro im günstigsten konventionellen Gastarif seines örtlichen Versorgers zahlen muss, liegen die Preise günstiger Gasanbieter mit nachhaltigen Angeboten bei rund 1.092 Euro – eine Ersparnis von 121 Euro.

Tabelle: Biogas- und Klimatarife in den 100 größten deutschen Städten im Vergleich

Für Haushalte, die noch nie einen Anbieter- oder Tarifwechsel vollzogen haben, ist das mögliche Einsparpotential sogar noch höher. Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) werden noch immer rund drei Viertel aller Haushalte mit Gasbezug in entsprechenden Tarifen der gesetzlichen Grundversorgung beliefert. In diesen Fällen steigt das durchschnittliche Einsparpotential noch einmal deutlich auf stattliche 268 Euro an.

„Zwischen den einzelnen Angeboten am Markt gibt es allerdings erhebliche Unterschiede“, führt Bohg aus“. Bei Klimatarifen werden die anfallenden Kohlendioxid-Emissionen der Gasheizung in der Regel durch Investitionen in CO2 mindernde Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Ähnlich wie beim CO2-Ausgleich für Flugreisen werden die Projekte über einen moderaten Preisaufschlag beim Kunden finanziert.

Bei Biogasprodukten hingegen wird in der Regel regional produziertes Biomethan mit konventionellem Erdgas vermischt. Bei den meisten Angeboten am Markt liegt die Beimischungsquote aktuell zwischen 5 und 10 Prozent. Manche Anbieter weisen aber auch einen Biogasanteil von 15 Prozent und mehr aus, in Einzelfällen sogar bis zu 100 Prozent. Die großen Vorteile des Biogases liegen zum einen in der Regionalität – statt des Transportes von Gas über tausende Kilometer in Pipelines wird hier der Brennstoff dezentral in heimischen Anlagen hergestellt. Zum anderen werden in der Produktion meist biologische Reststoffe verwendet, deren Ressourcen ansonsten ungenutzt bleiben würden.
www.toptarif.de