Für seine herausragenden Verdienste auf dem Gebiet der Bauphysik erhielt Prof. Dr.-Ing. (em.) Karl Gertis mit Erlass des Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande.
Die Ordensinsignien wurden ihm am 23. Jan. 2009 durch den Bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil überreicht. Der inzwischen emeritierte Prof. Karl Gertis widmete sein ganzes Berufsleben der Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Bauphysik. Während vor 25 Jahren nur wenige die Disziplin Bauphysk überhaupt kannten, ist sie heute im Bauwesen beim Planen, Bauen und Sanieren nicht mehr wegzudenken und wird entsprechend hoch eingeschätzt. Gertis baute an den Universitäten Essen und Stuttgart Lehrstühle für Bauphysik auf und leitete 20 Jahre das Fraunhofer-
Institut für Bauphysik in Stuttgart und Holzkirchen.
Unter seiner Ägide hat sich das Institut zu einer höchst renommierten Einrichtung der Bauphysik entwickelt. Das erste serienreife Null-Heizenergiehaus entstand unter seiner Leitung und wurde auf den Markt gebracht. Neue Verfahren und Materialien, wie der thermotrope Sonnenschutz, der Räume automatisch verschattet, um das Raumklima zu verbessern, oder ein innovater Baustoff, hergestellt aus Altglas, wurden erforscht. Nicht nur durch die Initiierung und Leitung der ständigen Hochschullehrer-Konferenz für Bauphysik, sondern auch durch seine sonstigen vielfältigen Aktivitäten hat Karl Gertis wie kein anderer der Bauphysik in Deutschland, aber auch in vielen europäischen Ländern, zum Durchbruch verholfen. In der Fachwelt gilt er deshalb heute noch als »Papst« der Bauphysik. Für sein Engagement ist Gertis international mit zahlreichen Ehrendoktortiteln und hohen Auszeichnungen gewürdigt worden.
Als Bauphysiker mit Leib und Seele war er ein geschätzter Forscher und Lehrer, der beispielsweise 55 Doktoranden und rund 200 Diplomarbeiten betreute. Stets ansprechbar für die Studenten verstand er es, mit seiner didaktisch und fachlich erstklassigen Lehre »seine« Studierenden an das Fach Bauphysik zu fesseln.
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