Der Bau und die Nutzung von Gebäuden tragen erheblich zur Ausbeutung der Ressourcen und der zunehmenden Umweltverschmutzung bei. Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet sind Gebäude für 40 % des gesamten Weltenergiebedarfs verantwortlich, für 30 % des gesamten Rohstoffverbrauchs, für 55 % des Holzeinschlags und für 35 % der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen. Durch die Reduktion des Energieverbrauchs werden natürliche Ressourcen geschont, Emissionen in die Umwelt reduziert und selbstverständlich auch Kosten gespart.
Nachhaltigkeit als ganzheitlicher Ansatz
Unter nachhaltigem Bauen versteht man jedoch weit mehr als nur ein effizientes Energiesystem. Nachhaltigkeit umfasst ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Aspekte gleichermaßen (Abb. 1). Für das Bauwesen lassen sich aus diesen Kategorien ganzheitliche Ziele ableiten, die den Planungsprozess, die Energie, das Wasser, die Umweltemissionen, die verwendeten Materialien, das Abfallaufkommen, den Innenraumkomfort, die Standortökologie, die Infrastruktur und das Gebäude in seinem städtebaulichen Kontext mit einbeziehen.
Zertifizierungen nachhaltiger Bauten
Als wichtiges Instrument und zur Förderung des nachhaltigen Bauens wurden Zertifizierungssysteme entwickelt, mit denen sich die Nachhaltigkeit der Gebäude bewerten lässt. Mit den Bewertungssystemen erhalten Investoren und Planer einen umfassenden Überblick zur ganzheitlichen Betrachtung nachhaltigen Bauens und ein Werkzeug, das die Planung und Umsetzung nachhaltiger Aspekte vereinfacht.
Neben dem Ziel, ein möglichst nachhaltiges und umweltschonendes Gebäude zu realisieren, ha ...