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Energieausweis oder Wohnlage?

Wir, das sind meine Frau, mein Sohn und ich, sind auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Ruhig und grün soll es sein, am Rande der Stadt, da, wo es – zumindest gefühlt – sauberer und ein wenig dörflicher ist. Mit Garten. Die ganz normalen Ansprüche einer Familie, deren Kinder alltäglich mit der Natur konfrontiert werden sollen. Genau 19 Mal haben wir uns bisher potenzielle Wohnungen angesehen. Neben dem hoffnungsvollen Effekt, eine passende Wohnung zu finden, bemühte ich mich zunehmend als Energieausweis-Versuchskaninchen. Denn ich habe 18 Mal nach einem Energieausweis gefragt und neun Mal davon keinen zu sehen bekommen. Wir durften aber unter EnEV-verstoßenden und missgünstigen Vermieterblicken bis zum Ende der Besichtigung bleiben. Fünf Mal konnten wir nach der Frage sofort wieder gehen und weitere vier Mal gab es ein verbrauchsorientiertes Dokument mit schlechten Werten zu sehen. Objekt 19 wirkte perfekt. Ich habe dort nicht nach einem Ausweis gefragt, denn die Erfahrungen lehrten mich, dass bei Gefallen einer Wohnung sich dies nicht gehört. Die Lage ist wichtiger: im Grünen und ruhig. Der Energieausweis geriet kontinuierlich ins Abseits. Schande über mich, wo war mein energetisches Gewissen? Und das Haus war alt, sehr alt. Eine Energie-Ruine mit fünf Nachtspeicherheizungen aus den Zeiten Heinz-Erhardts. Jetzt war nicht nur die Wichtigkeit des Energieausweises minimiert. Auch meine Vernunft verschwand. Nachtspeicherheizung. Knappe 30000 kWh/a – das war die Verbrauchsangabe des lächelnden aber vertrauensschwachen Nochmieters. Den Abend verbrachten wir damit, das Haus gedanklich schlecht zu machen und am nächsten Tag trafe ...

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