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Historischer Wärmeschutz von Steildächern

Der Wandel der Dächer

Nachdem die Häuser wegen der menschlichen Körpergröße Wände bekamen, wurde das Dach als Sparren- und Pfettendach ausgeführt. Zunächst diente „weiche Bedachung“ als Eindeckmaterial, gleichermaßen als Regen- Wind-, und Wärmeschutz. Grassoden dämmten nur mäßig, Torf, 30 bis 40 cm Reed oder Stroh ergaben schon einen veritablen U-Wert von 0,4 W/(m2K). Im Dorf dominierte die weiche Bedachung bis 1800. Bei den frühen Einraumhütten schloss der Wohnraum auch den Dachraum ein. Die Abtrennung des Dachraumes durch eine Geschossdecke erfolgte langsam ab dem 10. bis 12. Jahrhundert in den nun aufblühenden Kleinstädten. Stockwerksbauten entstanden hier wegen der Bodenknappheit innerhalb der schützenden Stadtmauern. Über dem Wohnraum entstand ein eigener Vorratsraum. Das Dach war nun häufig mehrstöckig und steil geneigt. Der Wärmeschutz lag in der Obergeschossdecke, z. B. als Lehmwickel oder Sandschüttung, die Sparren wurden ohne innere Bekleidung belassen. Wohnen unterm Dach begann mit den Städtegründungen ab dem 11. Jahrhundert erst zögerlich und mit miserablem Wärmeschutz. Noch acht Jahrhunderte später verzeichnete 1929 die erste DIN 4701 (Heizanlagen-Norm) den k-Wert eines Steildaches ohne Bekleidung oder Dämmung unter den Dachziegeln. Sein U-Wert lag bei 5,6 W/(m2K). Auch heute finden wir solche Dächer noch, mittlerweile um einen Innenputz auf Spalierlattung ergänzt, ihr U-Wert hat sich auf 3,0 W/(m2K) halbiert. Mit der Einbeziehung der Dachräume zu Wohnzwecken, etwa mit dem Mansarddach in den großen Städten der Barockzeit (17. Jh.), kommen Naturmate ...

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