Praxistest: Was leistet die DIN V 18599?

Der im Jahr 2001 fertiggestellte Erweiterungsbau des Deutschen Technikmuseums in Berlin beherbergt im Ausstellungstrakt auf vier Geschossen die Abteilungen Schifffahrt und Luftfahrt. Bibliothek, Büros und Werkstätten befinden sich im Versorgungstrakt im Süden (Abb. 1 ). Für die Bilanzierung nach DIN V 18599 wurde die Nettogrundfläche zoniert. Um den Verbrauchsabgleich durchführen zu können, wurden die Zonen außerdem so geteilt, dass eine Zone nur jeweils von einer Lüftungsanlage versorgt wurde. Weil der Versorgungs- und Ausstellungstrakt separat beurteilt werden sollten, mussten Zonen zusätzlich geteilt werden. So ergaben sich insgesamt 51 Zonen, die 15 verschiedenen Nutzungsprofilen zugeordnet wurden. Teilweise wurden die Eingangsgrößen auf das Gebäude bezogen ermittelt, teilweise wurde auf die Pauschalierungen der DIN V 18599 zurückgegriffen. So wurden z.B. alle Leuchten und Leuchtmittel in jeder Zone gezählt, um die tatsächliche Leistung der Beleuchtung zu bestimmen, während die Leitungslängen der Heizungsverteilung pauschal ermittelt wurde. Alle Berechnungen wurden mit dem Excel-Tool 2.0 des Fraunhofer Instituts für Bauphysik durchgeführt. Erstellen des Energieausweises Mit den Standardrandbedingungen der Nutzung aus DIN V 18599-10 wurde für das gesamte Gebäude ein Primärenergiebedarf von 178,69 kWh/(m²a) ermittelt. Der Primärenergiebedarf des Ausstellungstraktes lag mit 186,67 kWh/(m²a) etwas höher als die des Versorgungstraktes mit 157,83 kWh/(m²a) (Abb. 2 ). Den größten Anteil am Primärenergiebedarf hatt ...