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Gebäudehülle

Forschungsbericht zu Luft-Leckagen veröffentlicht

© FLiB
Eine einfache und zuverlässige Faustformel zum Bewerten von Luft-Leckagen in Gebäuden kann es nicht geben. Dafür sind die Wirkungsweisen vorhandener Luft-Leckagen, die Vielzahl möglicher Konstruktionen sowie sonstigen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren viel zu komplex.

Wie man in der Baupraxis mit konkreten Leckagen umgehen sollte, darüber entscheidet zunächst die Frage- bzw. Aufgabenstellung, der sich Betroffene gegenübersehen. Vor allem unter feuchtetechnischen Aspekten spielt das Vermeiden und Reduzieren von Leckagen sowie die Auswahl einer eher unempfindlichen Konstruktion eine wichtige Rolle.

So lassen sich einige wichtige Ergebnisse des Forschungsprojekts „Bewertung von Fehlstellen in Luftdichtheitsebenen – Handlungsempfehlung für Baupraktiker“ zusammenfassen. Dessen abschließenden Forschungsbericht haben im jetzt der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen (FLiB), das Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik (AIBau) und das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) gemeinsam vorgelegt.

Um das Thema Leckagebewertung mit der nötigen Bandbreite zu erfassen, haben die Forscher bestehendes Material ausgewertet, eine Leckagesystematik erstellt, Messdienstleister und Sachverständige befragt, Praxisfälle dokumentiert und Simulationen zur Leckagebewertung durchgeführt. Zusätzlich inhaltlich bereichert und abgerundet wird die umfassende Herangehensweise durch externe Fachbeiträge, die ebenfalls im Abschlussbericht enthalten sind. Sie beleuchten Luft-Leckagen und ihre Bewertung unter Gesichtspunkten der Lüftungstechnik, des Eintrags von Gerüchen, der Fenstertechnik, des Brand- und Schallschutzes sowie aus juristischer Sicht.

Erklärtes Ziel des Forschungsprojekts war es, der Baupraxis eine Handlungsempfehlung für den Umgang mit und die Bewertung von Luft-Leckagen anzubieten. Dabei unterstreichen die Forscher, dass man umso mehr Informationen, beispielsweise zu Druckverhältnissen oder Leckageverteilung, benötigt, je detaillierter eine technisch ausgerichtete Leckagebewertung erfolgen soll. Auf nur geringer Informationsgrundlage lassen sich keine Aussagen über künftige Auswirkungen vorhandener Leckagen treffen. So ist es ratsam, ein Luft-Leck als umso risikobehafteter einzuschätzen, je weniger man über die Gesamtsituation weiß. Umgekehrt erhöht sich mit der Informationsdichte in der Regel auch die Zahl der Handlungsoptionen. Gibt es mehrere Alternativen, ist diejenige zu bevorzugen, die möglichst eindeutig zu beschreiben ist und möglichst geringe Anforderungen an die Umsetzung stellt.

Die Studie betont die wichtige Rolle, die eine konzeptionelle Herangehensweise an das Thema Gebäude-Luftdichtheit sowohl für das Vermeiden und Reduzieren wie auch für das Bewerten von Luft-Leckagen spielt.

Zum Download der Studie auf www.flib.de GLR