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STUDIEN

Wirtschaftsfaktor Energetische Gebäudesanierung

© Dirk Ott / iStock / Thinkstock
Die energetische Sanierung von Gebäuden ist ein wichtiger Faktor für die regionale Wirtschaft. Neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz schafft sie vor Ort Jobs und erzeugt Einkommen. Die Studie „Kommunale Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung“ des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Ecofys im Auftrag des Bundesumweltministeriums hat diese Effekte nun erstmals für Deutschland berechnet. Das Ergebnis: rund 14 Mrd. Euro Wertschöpfung und ca. 278.000 Vollzeitarbeitsplätze bezogen auf das Jahr 2011.

Wirtschaftsfaktor für Kommunen

„Bisher gab es noch wenige Erkenntnisse zu den regionalökonomischen Effekten der Gebäudeenergieeffizienz“, sagt Dr. Julika Weiß, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IÖW und Leiterin des Projekts. „Die Studie zeigt, dass viele Kommunen wirtschaftlich stark von der energetischen Sanierung des Gebäudebestands profitieren können. Gerade diese positiven Effekte für die regionale Ökonomie können Akteure und Kommunen motivieren, sich für die Energiewende vor Ort einzusetzen.“

Spielraum für Klimaschutz

Der Bericht enthält Abschätzungen für vier fiktive Beispielkommunen, die verschiedene Größen und geographische Lagen in Deutschland repräsentieren. Der Anteil der energetischen Gebäudesanierung an den Steuereinnahmen dieser Kommunen erreicht bis zu 1,9 %. Julika Weiß: „Diese Einnahmen kommen Kommunen zugute, die Gebäudesanierung fördern, zum Beispiel mit Beratungsmaßnahmen und Infokampagnen. Im Idealfall refinanzieren sich die Kosten solcher Maßnahmen für die Kommune durch die wirtschaftlichen Effekte der angestoßenen Investitionen. Wenn Kommunen sich dies vor Augen führen, sehen sie womöglich neuen Spielraum, Klimaschutz vor Ort voranzubringen.“

Fachkräftemangel kann Energiewende verlangsamen

Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende und für das Entstehen von kommunaler Wertschöpfung ist allerdings, dass ausreichend viele Unternehmen in der Region ansässig sind, um die Nachfrage nach energetischer Gebäudesanierung zu decken. „Gerade für hochwertige Sanierungsmaßnahmen ist es von Bedeutung, ob die Handwerksbetriebe und Architektur- und Planungsbüros Kenntnisse zu Sanierungen auf Passivhausniveau oder den Einbau von erneuerbaren Energien in die Heizungsanlagen von Bestandsgebäuden verfügen. Hier handelt es sich oft um anspruchsvolle und qualifizierte Arbeitsplätze“, so Weiß. „Neben fehlender Spezialisierung kann auch eine hohe Auslastung des lokalen Handwerks ein Hemmschuh sein und energetische Sanierungsmaßnahmen verzögern.“ GLR

Download des Berichts: Kommunale Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung