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Energiewende: Nicht nur über Strom diskutieren

Das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V. fordert ein Gesamtkonzept für die Energiewende, das auch die Einsparpotenziale im Bereich Heizung und Warmwasserbereitung berücksichtigt.

Grundsätzlich begrüßt das DEN die Initiative des Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel (SPD), durch Maßnahmen gegen den weiteren Anstieg der Strompreise die Akzeptanz der Energiewende zu sichern. „Energie muss auch weiterhin bezahlbar bleiben“, sagt Dipl.-Ing. Hinderk Hillebrands, Vorsitzender des DEN. Allerdings sei es der falsche Weg, die kostengünstige Windkraft an Land zu beschränken und den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu deckeln. Vielmehr seien bei Unternehmen deutliche Korrekturen bei den Befreiungen von der EEG-Umlage nötig. Die Kosten der Energiewende müssten von möglichst allen Verbrauchern – privaten und industriellen – getragen werden.

Gleichzeitig warnt Hillebrands davor, die Diskussion um die Energiewende auf die Stromerzeugung durch regenerative Techniken zu verkürzen. „Der Großteil unseres Energieverbrauchs findet im Wärmesektor statt: Raumheizung und Warmwasserbereitung. Hier gibt es noch enorme Einsparpotentiale, über die viel zu wenig gesprochen wird und die es zu heben gilt“, so Hillebrands. Er fordert deshalb, bei politischen Neuausrichtungen die Energiewende als Ganze im Blick zu behalten.

Durch fachgerechte Sanierungen von Bestandsgebäuden und den Einsatz moderner Gebäudetechnik ließen sich bis zu 70 % Energie einsparen, betont Hillebrands. Dies werde jedoch immer noch zu wenig genutzt. „Es gibt durchaus attraktive Förderungen, etwa durch die KFW. Aber viele private Hausbesitzer schrecken vor den viel zu komplizierten Antragsmodalitäten zurück.“ Hier könne die Politik mit deutlichen Vereinfachungen einen Investitionsschub auslösen.

Er sieht große Einsparpotentiale auch bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie bei den Kommunen. „Hier besteht Sanierungs- und Modernisierungsbedarf im zweistelligen Milliardenbereich. Das wäre auch volkswirtschaftlich spürbar und läge im Interesse des zuständigen Bundeswirtschaftsministeriums.“ Entscheidend sei die Verknüpfung von Förderungsangeboten mit der Qualität der Sanierungsberatung. Das DEN stehe zur Verfügung, wenn die Bundesregierung in einem zweiten Schritt Maßnahmen plant, die Energiewende auch im Bereich „Heizung und Wärme“ zu überarbeiten und weiterzuentwickeln.