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GEBÄUDESANIERUNG

Sanierungskosten werden oft unterschätzt

Für fast alle am Kauf einer Immobilie Interessierten ist der energetische Zustand des Objekts wichtig. Viele Käufer sind sich allerdings der tatsächlichen Kosten für eine Sanierung oder Modernisierung nicht bewusst.

© Feng Yu / iStock / Thinkstock
Zu diesem Ergebnis kommt das Ende Dezember 2013 veröffentlichte Immobilienbarometer von Interhyp und ImmobilienScout24, für das 1722 Kaufinteressenten befragt wurden: Die große Mehrheit der Befragten (83 %) gab dabei an, dass Dämmung, Heizung und Co. ihnen wichtig (60 %) bzw. sehr wichtig (23 %) sind. Eigennutzer (85 %) haben ein höheres Interesse an einer energetisch sanierten Immobilie als Kapitalanleger (74 %).

Es wird stärker auf Effizienzmaßnahmen geachtet


Das Interesse potenzieller Immobilienkäufer am energetischen Zustand von Objekten hat in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugenommen. Für 71 % der Befragten ist bei der Ausstattung der Immobilie eine moderne Heizungsanlage wichtig, im Jahr 2011 war dies nur für 60 % der Befragten von Bedeutung. Eine energiesparende Verglasung der Fenster ist inzwischen für 71 % wichtig, vor zwei Jahren gaben dies 57 % an. Eine Außenwanddämmung spielt aktuell für 63 % der Befragten eine Rolle, vor zwei Jahren waren es 58 %.

Nur 16 % gehen von Sanierungskosten über 40.000 Euro aus


Für die energetische Sanierung plant die Hälfte aller Kaufinteressenten Folgeinvestitionen ein. Allerdings kann davon fast ein Fünftel (18 %) die mögliche finanzielle Belastung nicht einschätzen. Über die Hälfte von ihnen (54 %) rechnet mit Kosten bis maximal 30.000 Euro. Nur 10 bzw. 6 % gehen von Sanierungskosten von bis zu 40.000 bzw. bis zu 50.000 Euro aus. Nur jeder Zehnte (9,5 %) rechnet mit Kosten über 50.000 Euro. Eine umfangreiche Sanierung kann aber oft auch teurer werden, wie eine Auswertung von Interhyp zeigt: Demnach lag die durchschnittliche Höhe für Umbau- und Modernisierungsdarlehen im vergangenen Jahr bei rund 90.000 Euro.

Der Energieausweis fällt weiterhin durch


Die Energieeffizienz einer Immobilie ist zwar ein entscheidendes Kriterium bei der Kaufentscheidung, aber der Energieausweis, der für Transparenz im Hinblick auf die Energiekosten eines Wohnobjektes sorgen soll, erhält von Kaufinteressenten schlechte Noten. Nur gut ein Zehntel der Befragten fühlt sich durch den Ausweis gut informiert (11 %). „Teilweise hilfreich“ lautet das Urteil von 49 % der Befragten, für ein Viertel hat der Energieausweis gar keinen Mehrwert (24 %). Größter Kritikpunkt ist wie schon in den Jahren zuvor, dass der Energieausweis zwar über den Energieverbrauch vielfach aber nicht über den energetischen Zustand der Immobilie Auskunft gibt. Bemängelte das vor zwei Jahren noch jeder vierte Studienteilnehmer, ist das inzwischen für mehr als ein Drittel (36 %) Grund zur Kritik. GLR