In Leipzig wird ein großer Teil der Gelder für sozial Bedürftige (z.B. Hartz-IV-Empfänger) für Heizkosten ausgegeben. Dieser Anteil hat stetig zugenommen und belastet die Finanzen der Stadt. Die Bedürftigen wohnen oft in Gebäuden mit einem schlechten energetischen Zustand – eine Modernisierung ist dort nicht absehbar. Für Strom wird ein monatlicher Festbetrag ausbezahlt. Was eingespart wird, kann der Leistungsempfänger daher direkt für anderweitige Ausgaben verwenden.
Carla Groß, Energieberaterin und Ingenieurin, stellte auf dieser Basis folgende Überlegungen an: Lassen sich Energiekosten durch Änderungen des Nutzungsverhaltens einsparen? Und wie können Hartz-IV-Empfänger von der Änderung des Nutzerverhaltens profitieren? Wie kann man dies vermitteln? In welchem Verhältnis stehen Beratungsbedarf, Abrechnungsbürokratie und Einsparung?
Die Energieberaterin ging auf den Ökolöwe e.V. zu, einen Leipziger Umweltbund, mit dem ein Konzept entworfen wurde und Kontakt zur Caritas entstand. Gemeinsam wurde so das Projekt „Energieberatung in sozial schwachen Haushalten“ auf die Beine gestellt.
Der Ansatz: Beratern und Beratenen helfen
Zunächst wurden als Berater sogenannte „Energiesparlöwen“ geschult, die vorher selbst arbeitslos waren und nun als ABM-Beschäftigte Energie-Daten aufnehmen und unmittelbar zum Nutzerverhalten beraten konnten. Wichtig waren dabei vor allem die kommunikativen Fähigkeiten und der ganzheitliche Blick. „Wir trafen auf sehr motivierte und bereits gut vorgebildete Beraterinnen und Berater, die größtenteils Hoch- und Fachschulabschlüss ...