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Ausforsten im Förderdschungel

Am 12. Mai wurde die neue Förderstrategie Energieeffizienz vorgestellt. Damit will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) erreichen, was der Markt schon lange fordert: das Entwirren des Förderdschungels. Weil die „Effizienzziele noch nicht hinreichend auf Kurs“ seien, sollen sowohl die Beratungs- als auch Investitionsförderprogramme grundlegend reformiert werden und dadurch an Schlagkraft gewinnen. Die Förderstrategie (www.bit.ly/geb1360 ) umfasst die vier Bereiche Stromsparen in privaten Haushalten, Energieeffiziente Gebäude, Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe sowie Wärmeinfrastruktur. Die schrittweise Umsetzung soll im Jahr 2020 abgeschlossen sein.

Konkret bedeutet die neue Strategie für den Gebäudebereich Folgendes: Die bisherigen KfW-Programme „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ und das „Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ werden in einem Programm zusammengeführt. Die Förderung der Baubegleitung wird ausgeweitet. Die Förderung ausschließlich fossil betriebener Wärmeerzeuger wird spätestens 2020 auslaufen. Die Energieeffizienz-Expertenliste soll weiterentwickelt und mehr Experten für die Beratung zu anspruchsvollen Lösungen in Unternehmen qualifiziert werden. Die BAFA „Vor-Ort-Beratung“ soll zur „Energieberatung für Wohngebäude“ ausgebaut und um Bausteine wie z.B. Energiesparcontracting ergänzt werden.

Generell soll das Prinzip gelten: „Je ambitionierter die Investition, desto attraktiver ist das Förderangebot.“ Die Förderungen werden neue Namen bekommen. Die Förderregeln sollen klarer, verständlicher und eingängiger und außerdem so weit wie möglich standardisiert und vereinheitlicht werden.

Alle Informationen (mögliche Energiesparmaßnahmen, praktische Hilfe, Ansprechpartner, Förderangebote usw.) sollen in einem einheitlichen Portal, einem sogenannten „One-Stop-Shop“, gebündelt werden. Ein ambitioniertes Ziel, denn dort sollen Interessierte alles vom ersten Überblick über das Energiesparen und Angeboten zur Energieberatung bis zur Antragstellung und Umsetzung einer Sanierungsmaßnahme finden.

Die Branchenverbände äußerten sich verhalten positiv, was auch zu erwarten war. Denn um für Wirbel zu sorgen, ist die Strategie noch zu unkonkret – bis auf einen Punkt: den Förderstopp fossil betriebener Wärmeerzeuger. Während Zukunft Erdgas, das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) und der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH)dadurch negative Auswirkungen auf die Sanierungsrate befürchten, bezeichneten andere Verbände dies als längst überfällig.

Die Förderstrategie ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Sie bedeutet aber viel Arbeit, die unbedingt mit Sorgfalt und Weitsicht getan werden muss. Wird die neu geordnete Förderlandschaft wirksam kommuniziert, kann sie dem energetischen Bauen und Sanieren in Deutschland zu neuem Schwung verhelfen sowie Energieberatern und Sanierungswilligen das Leben leichter machen.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Ihre Britta Großmann