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Die atmende Wand — ein Irrtum und seine Aufklärung

Legenden versus Fortschritt

Schon seit der Genesis funktioniert sie nicht: Die „Atmung“ der Wände. Die Bibel berichtet im 3. Buch Moses im Vers „Vom Aussatz der Häuser“ über Schimmel in einem Steinhaus. Auf dessen Wänden, in den kalten Wüstennächten bis nach innen ausgekühlt, schlug sich der von Leprakranken ausgeschwitzte Wasserdampf im Lehm­putz nieder und bot dem Schimmel eine Lebensgrundlage. Hierzulande sorgten in früher Zeit grasgedämmte Flechtwerkwände und die Holzbauweise mit U-Werten um 0,5 bis 0,7 W/(m2K) eher für warme Wände im Winter. Jedoch löste der Massivbau ab 1850 in einem epochalen Wandel die Holzbauweise ab und etablierte den Vollziegel als vorherrschende Wandbauweise. Der verschlechterte Wärmeschutz erzeugte nun Schimmel in den Häusern, genau so wie im biblischen Steinhaus. Die Wohnungs-Enquête – organisiert von der Berliner Ortskrankenkasse der Kaufleute, Handelsleute und Apotheker – berichtete immer wieder über die katastrophalen Wohnungszustände, die damals als eine der Hauptursachen für Krankheiten galten. Ab 1945 wurde das Schimmelproblem durch die Mauerwerk-Beton­-Misch­bauweise noch verstärkt. Betonwärmebrücken kühlen im Winter besonders stark aus. Die Bundesregierung reagierte 1957 mit Film und Broschüre und bemühte sich um Aufklärung. „Wärmeschutz aber richtig“ hieß der irreführende Titel, „Massivbau, aber richtig“ wäre treffender gewesen. Massive Wände benötigen Dämmung Die Energiekrise forderte ab 1974 objektiv das energiesparende Bauen ein. Der schlechte Wärmeschutz des Mas ...

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